Dienstag, 9. Juli 2024 von Christoph Prüm

Ortsauslosung 2024

Auslosung

Obwohl sich einige nicht kannten, ergab sich schnell eine familiäre Stimmung - Geistesverwandte halt. 

Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr mit Stefan Bach (DIW), und Julia Jirmann (Netzwerk Steuergerechtigkeit) zwei Wissenschaftler an unserer Ortsauslosung teilgenommen haben, die beide auch beruflich an der Verbesserung der Chancengleichheit in der Republik arbeiten. Auch Coco Aglibut beginnt demnächst mit ihrer Masterarbeit zum Grunderbe. Wir sind überzeugt, dass die Kombination von Praxis und wissenschaftlicher Kompetenz das Grunderbe zum Ziel bringen wird.

Wenn man den Anspruch hat, etwas scheinbar Einfaches wie eine Auslosung von ein paar Orten richtig zu machen, wird es schnell doch wieder anspruchsvoll. Die Grundlage unserer Auslosung ist eine Datei, in der jedem Ort ein Zahlenbereich zugeordnet ist, der der Anzahl der 30-jährigen in dem Ort entspricht.

Die Kombination, der nach der Anzahl der 30-jährigen gewichteten Auslosung der Orte, mit der Auslosung der Empfänger in den ausgewählten Orten, garantiert, dass jeder/jede 30-jährige in der Republik genau die gleiche Chance hat eine unserer wenigen Grunderbschaften zu gewinnen. Entscheidend dafür ist aber auch, dass wir in den ausgelosten Orten möglichst jeden der dort lebenden 30-jährigen erreichen und über seine Teilnahmeberechtigung informieren können. 

Die ausgelosten Orte suchen wir dann auf der Landkarte, schneiden sie aus einer orangen Vorlage aus, und kleben sie dann auf unsere blaue Wandkarte.

Die eingekreisten Orte sind also die, in denen wir in diesem Jahr noch ein Grunderbe auslosen werden.

Die Verteilung der Grunderben, die sich nach bisher 9 Auslosungen ergeben hat, ist kurios. Von einer räumlichen Gleichverteilung zumindest sind wir meilenweit entfernt. Das Ganze konzentriert sich bis jetzt auf den Norden und den Westen der alten BRD. Also West-Westdeutschland sozusagen. 

Wir hätten gerne zumindest einen Ort im Osten dabei gehabt. Aber tatsächlich leben in Ostdeutschland (ohne Berlin), so wusste Julia, nur 15 % der Einwohner. Es kann also durchaus sein, dass wir, bevor wir mal im Osten "einschlagen", beim Auslosen einen großen Ort in den Ballungszentren ein zweites Mal treffen.

Genau hier vor unserer Haustüre fand, wie Stefan Bach uns berichtete, 1968 die "Schlacht am Tegeler Weg" statt. Etwa 1000 Studenten schlugen sich mit der Berliner Polizei buchstäblich die Köpfe blutig, hauptsächlich die Studenten den Polizisten. Historiker sehen in dieser Schlacht den Anfang der linken Militarisierung, die 1970 zur Gründung der "Roten-Armee-Fraktion" um Andreas Baader und Ulrike Meinhof führte. Genau hier liegt jetzt die Keimzelle für einen besseren Ansatz zur Gerechtigkeit. Das Grunderbe, beharrlich und engagiert weiterverfolgt, kann unsere Gesellschaft nachhaltig verändern, und in die ganze Welt ausstrahlen. Es kann nicht nur für seine Empfänger, "der Anfang von etwas ganz Großem" sein, sondern genauso für die, die sich dem Geist des Projekts verschreiben.

Einer zumindest auf dem Bild, schaut schon weit in die Zukunft. Und die ist offenbar oben.

Ihr Beitrag:

			







		
		
Wir behalten uns vor Beiträge zu kürzen oder zu löschen, wenn sie nach unserer Auffassung beleidigend oder rechtswidrig sind.
Bitte alle Felder ausfüllen.
Kommentar absenden