Die Umfrage zum Grunderbe


Halma2

 

Unsere Umfrage war unkompliziert. Sie bestand im Wesentlichen aus nur einer einzigen Frage:

  • Angenommen, dieser Staat bzw. diese Gesellschaft gibt jedem (jungen) Erwachsenen ein Starkapital für sein Leben in Höhe von 20.000 € - Was würdest du mit deinem "Grunderbe" machen?

Gestartet wurde die Umfrage von Christoph und Kathrin am 06.09.2015 auf dem Parkplatz der Eremitage in Bayreuth. Fortgesetzt wurde sie von Martina, Sebastian, Markus ...

Die Antworten waren durchweg ernsthaft. Man kann davon ausgehen, dass die Befragten im "Ernstfall" auch genau so mit ihrem Grunderbe verfahren würden, nämlich ernsthaft. 
 

Ergebnisse

Platz 1

31% - Eigenes Haus oder Wohnung

Eigener Herd scheint immer noch Goldes wert. Das gilt besonders für Familien. Das Grunderbe kann durchaus als Förderung junger Familien verstanden werden. Es wird mithelfen uns vor der Überalterung zu bewahren.

Platz 2

22% - Geld anlegen

Auffallend war, dass die potentiellen Anleger kaum interessierte, was genau die Bank mit ihrem angelegten Geld machen würde. Allerdings waren auch die meisten von der Frage überrascht. Wer längerfristig weiß, dass er oder sie ein Grunderbe bekommen wird, hat dann, wenn es kommt, schon eher einen eigenen Investitionsplan.

Platz 3

14% - Eigenes Unternehmen starten

Die Antworten in dieser Gruppe kamen sehr spontan. Hier gibt es konkrete Pläne, es fehlt oft nur etwas Eigenkapital damit eine Unternehmung gestartet wird. Eine kleine Auswahl: Restaurant aufmachen; Fotostudio einrichten; Atelier für Kunstausbildung eröffnen; Wald kaufen; Schreinerei einrichten; Marimba kaufen (Musiker) ...

Platz 4

11% - Ausbildung finanzieren

Da viele der Befragten schon älter waren, ist diese Gruppe möglicherweise unterrepräsentiert. Wir haben hier auch die Antworten einfließen lassen, bei denen mit einem Grunderbe den eigenen Kindern eine Ausbildung ermöglicht werden sollte.

Platz 5

9% - Spenden

Es gibt offenbar doch viele Menschen die zufrieden sind mit ihrem Einkommen und damit auskommen. Und die gleichzeitig über ihren persönlichen Tellerrand schauen können. Welch ein Glück für das Land!


Erkenntnisse aus der Umfrage:

Der Wunsch nach substanzieller Beteiligung am Vermögen des Landes ist groß.

Über 50% der Befragten (Antworten 1 und 2: "Haus" und "Geld anlegen"), streben solide Vermögenswerte an. Die zukünftigen Unternehmer (Antwort 3: "Unternehmen starten") sind dabei schon ausgefiltert. Eigentum ist auch dann begehrt, wenn man selbst nicht als Unternehmer oder Unternhemerin auftreten möchte. Warum? Weil es frei macht.

Junge Unternehmer stehen bereit und warten auf eine Kapitalchance.

Hochgerechnet auf Deutschland wären es nach dieser Umfrage in jedem Jahrgang über 100.000 junge Menschen, die auf etwas Startkapital warten, um ein Unternehmen zu gründen. In den 10 Jahrgängen 25–35 Jahre z.B. wären es derzeit über eine Million Tatkräftige, die ausgebremst werden. Können wir uns das leisten? Und wollen wir uns das leisten?

Das Grunderbe wird nicht verschwendet werden.

Die Angst größere Teile des Grunderbes würden sinnlos verkonsumiert werden ist unbegründet. Nur 6 % der Befragten gaben anfänglich eine konsumorientierte Antwort. Sie korrigierten sie bereitwillig, nachdem darauf hingewiesen wurde, dass das Grunderbe für 3 Jahre angelegt werden müsse.

Kommentare

Christoph schrieb am 09.11.2024 um 06:10 Uhr:

@ruedadecasino: Stimmt. Besonders die Ausgestaltung der Erbschaftssteuer begünstigt die Vermögensübertragung zwischen nahen Verwandten. So, als ob es für die Gesellschaft besonders nützlich wäre, sein Vermögen ausschließlich an seine Kinder zu vererben. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Ein Vererben über die Sippengrenzen hinweg sollte belohnt werden.

ruedadecasino schrieb am 08.11.2024 um 19:43 Uhr:

Vielleicht finden mehr Menschen aus der Generation 60+ dahin, noch zu Lebzeiten etwas sinnstiftendes mit ihrem Geld anzufangen. Etwa Menschen, Projekte und Initiativen zu unterstützen, die einen positiven Wandel versprechen. Das bisherige Erbrecht bevorzugt leider nur den Vermögensübergang zwischen nahen Verwandten.

Christoph schrieb am 17.06.2024 um 12:19 Uhr:

@Charleen: Ja stimmt. Und danke für das Lob.

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