Dienstag, 3. September 2024 von Christoph Prüm

Teamzuwachs

Coco

Was macht das mit einer notgedrungen teilzeitarbeitenden Studentin, wenn sie aus ihrem Familienumfeld unerwartet 20.000 € geschenkt bekommt?

Kommt auf den Typ an. Coco jedenfalls befielen, neben ihrer Freude auch Bedenken, wie sich ihr unverhofftes Glück auf das Verhältnis zu ihren nichtbeschenkten Kommilitoninnen und Kommilitonen (Coco: „Kommiliton:Innen“) auswirken würde.

Coco, das ist Coco Aglibut, in Berlin geboren und aufgewachsen. Sie studierte 2016 bis 2020 in Friedrichshafen Soziologie, Politik und Wirtschaft. Danach wechselte sie an die London School of Economics & Political Sciences wo sie nach einem Jahr mit ihrem Master in Philosophy & Public Policy abschloss. Ihre ersten Arbeitserfahrungen sammelte sie in Berlin beim Global Public Policy Institut, das Modelle entwickelt, die mehr Fachwissen und Praxiserfahrung in die in die Politik bringen sollen. 2022 wechselte sie zur Firma Benstotz, wo sie verschiedene Gewerkschaften bei der Weiterentwicklung ihrer Organisation unterstützte. 

Laut Coco waren es unbeantwortete Fragen , die sie 2023 wieder zurück an die Uni brachten. In unbeirrtem Glauben an den Nutzen höherer Bildungsinstitutionen studiert sie seitdem in Jena Gesellschaftstheorie. Was ihr dort besonders zusagt, ist, dass sich dort damit befasst wird, wie eine gerechtere Gesellschaft aussehen könnte. Coco’s Ideal, wenn ich sie richtig verstanden habe, ist eine „Inklusive Gesellschaft“, also ein Zusammenleben, das niemanden ausschließt.

Mit ihren geschenkten 20.000 € jedenfalls kam sie zu dem Schluss, dass sie sich am wohlsten damit fühlt, wenn sie die Bewegungsfreiheit, die sie dadurch hat, gezielt nutzt. Nutzt, um daran mitzuarbeiten, allen jungen Leuten eine solche Grundfreiheit zukommen zu lassen. Dass diese Entscheidung sie dann zur Stiftung „Ein Erbe für Jeden“ führte, war quasi unvermeidlich. Aktuell bereitet sie die anlaufende Grunderbekampagne mit vor. Ihre nächste (zweite) Masterarbeit, die jetzt ansteht, wird sich mit dem Grunderbe befassen. Parallel dazu hat sie die liegen gebliebene Evaluierung des Grunderbe-Projektes in die Hand genommen. Mit freundlicher wissenschaftlicher Hilfe von außen entwickelt sie gerade Fragebogen und Leitfaden für die jährlichen Interviews mit den Grunderbeempfängern.

Und wir? Was macht das alles mit uns, dem bisherigen Mini-Grunderbe-Projekt-Team?

Wir freuen uns. Total.

 

Kommentare

Christoph Prüm schrieb am 04.10.2024 um 21:25 Uhr:

@Susanne Daus: Ja! Das Grunderbe wird nach innen den sozialen Frieden und nicht zuletzt nach außen den militärischen Frieden stärken. Unsere freiheitliche Gesellschaftsform steht unter Druck und auf dem Prüfstand. Wenn wir den Feudalismus im Erbrecht nicht angehen; wenn wir die Startchancen beim Monopoly des Leben nicht angeglichen bekommen, dann wird sie nicht die Kraft haben zu bestehen.

Susanne Daus schrieb am 10.09.2024 um 09:54 Uhr:

Ich finde es großartig, so eine kompetente Mitarbeiterin im Boot zu haben. Teilhabe und Inklusion stiften Frieden. Das weiss man von Inselgemeinden, wo sich alle kennen und die Kriminalität bei Null liegt.

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