Die Auswirkungen der „Erbschaftswelle“ in Deutschland
Einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge nimmt die Ungleichheit der Vermögen aufgrund einer „Erbschaftswelle“ weiter zu. Damit steigt die Kluft zwischen Armen und Reichen in Deutschland. So hätten in den letzten 20 Jahren, laut Studie, nur 10 Prozent aller Volljährigen Transfers in Form von Erbschaften oder größeren Schenkungen erhalten. Die Summe betrug dabei im Schnitt jeweils 85.000 €, wobei der Durchschnittsbetrag somit um rund 20 Prozent stieg.
Von allen Transfers (Schenkungen und Erbschaften) fällt dabei rund die Hälfte auf lediglich 10 Prozent aller Begünstigten. Im Umkehrschluss, so die AutorInnen der Studie, bedeutet dies, dass „die unteren 90 Prozent der ErbInnen und Beschenkten zusammengenommen etwa so viel erhielten wie die oberen zehn Prozent“. Damit entspreche die Ungleichheit der Transfers in etwa derjenigen der individuellen Nettovermögen, denn die vermögendsten 10 Prozent der Bevölkerung verfügten über knapp zwei Drittel des Gesamtvermögens.
Die Studie hebt außerdem Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland hervor, da in den neuen Bundesländern nicht nur seltener, sondern auch weniger Vermögen (im Schnitt 52.000 €) vererbt bzw. verschenkt wird.
Der Beitrag zum Thema ist bei der Tageschau erhältlich. Die komplette Studie des DIW ist hier zu lesen.